Abenteuer gibt’s nicht mehr?… Kommt auf die Perspektive an.
Warum muss ein Abenteuer denn am anderen Ende der Welt stattfinden? Für manche beginnt es doch schon mit einem leeren Smartphone-Akku und der verzweifelten Suche nach einer Steckdose (und das meine ich gar nicht unbedingt ironisch). Oder der Suche nach dem tollen Restaurant, das hier doch irgendwo sein muss.
Mein letztes abenteuerliches Erlebnis geschah auf einer spontanen Runde mit dem Fahrrad (wieder einmal). Dazu noch bei herrlich verschneiter Landschaft (für hiesige Verhältnisse; bitte jetzt keine Lacher aus Schweden oder Kanada).
Es heißt, Abenteuer geschehen, wenn Dinge anfangen schief zu gehen. Da schließe ich mich an. Dumm war nämlich dabei, dass bei Temperaturen um null Grad der nasse Schnee zwischen Reifen und Schutzblech festfror und die Räder blockierten. Konnte ich also überhaupt weiterkommen oder musste ich das Fahrrad tragen? Oder es zurücklassen und den Bus nehmen?
Einige meiner interessantesten Erlebnisse waren spontane, ungeplante Touren. Irgendwann stellte ich dann fest, dass ich doch etwas Wichtiges vergessen hatte. So was macht die Sache spannend.
Das sollte jetzt nicht unbedingt das Seil auf der Bergtour sein. Aber schon eine vergessene Regenjacke im Hochsommer kann dazu führen, dass ihr bei einem plötzlichen Schauer in ein Gasthaus an der Ecke einkehrt, um dort unerwartet das beste Abendessen seit Jahren vorgesetzt zu bekommen.
Für jeden gibt es also sein passendes Abenteuer. Und jeder kann sich steigern, wenn er möchte. Manchmal hat man dann auch das Glück, ganz woanders etwas spannendes erleben zu können.
Mein Abenteuer zur Zeit besteht daraus, meinen inneren Impulsen zu folgen und nicht immer den äußeren. Ist spannend, weil sehr erkenntnisreich und mit viel Neuland gespickt 🙂
Ah – und jetzt fällt mir mein Abenteuer der Woche ein! Ich habe meine persönliche Lösung des Rätsels Albrecht Dürers in seiner Melencolia entdeckt. Das war herrlich inspirierend :-)))
Liebe Grüße,
Julia