Denn darum geht es hier. Um Zeit, die 4. Dimension.
Jemand hat mich einmal gefragt, wann etwas alt genug ist, um für Archäologen interessant zu sein. Archäologie beschäftigt sich mit der Vergangenheit. Und die ist gerade eben erst vorbei. Jeder kennt das vom Umgang mit ganz alltäglichen Dingen: Etwas, das uns vor kurzem noch wichtig und unentbehrlich schien, kann heute uninteressant geworden sein. Irgendwann werden wir etwas Neues besorgen und das Alte abgeben oder wegwerfen.
Und wenn wir vorher darüber nachdenken, warum uns dieser Gegenstand einmal so wichtig war, wofür wir ihn gekauft haben oder geschenkt bekamen, das ist im Grunde schon Archäologie: die Erforschung der Vergangenheit. Wie alt etwas dann tatsächlich ist, spielt dabei kaum eine Rolle.
Archäologen beschäftigen sich mit Gegenständen, weil sie oft das einzige sind, was von der Vergangenheit übrig bleibt. Doch interessant ist nicht der Gegenstand selbst, sondern was dieser über den Menschen aussagt, der ihn einmal besessen hat.
Bei vielen Objekten können wir die ehemaligen Besitzer aber nicht einfach fragen. Entweder kennen wir sie nicht oder sie sind schon lange tot. Doch wir können uns eigene Gedanken über etwas machen, auch wer nicht, so wie ich, Ur- und Frühgeschichte studiert hat. Ob wir damit dann richtig liegen kann niemand sagen. Aber es entstehen dadurch leicht einmal neue Blickwinkel auf eigentlich alltägliche Dinge.
Nicht alles hier hat mit Archäologie zu tun, aber vieles mit Gegenständen und mit Zeit. Schauen Sie sich gerne etwas um. Vielleicht entdecken Sie dabei ja auch die eine oder andere neue Perspektive.